Von der ersten Begegnung im französischen Fnac bis zur Eröffnung ihrer allerersten Boutique in der Rue d’Orsel in Paris, entdecken Sie die faszinierende Geschichte von La Case de Cousin Paul. Ein vor allem menschliches Projekt, entstanden aus einer Reise nach Bangkok, die das Leben von Stéphane und Sophie, den beiden Gründern, veränderte.
Wann und wie haben Sie sich kennengelernt?
Stéphane : 2001 haben Sophie und ich bei Fnac gearbeitet. Eine gemeinsame Freundin hat uns einander vorgestellt. Einige Zeit später haben wir uns in bei einer Feier in einer Bar wiedergesehen. Sophie und ich hatten ein paar Monate vorher unsere ELtern verloren, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, mit jemandem zu sprechen, der mich wirklich versteht. Dieses Gespräch ist der Beginn unserer Geschichte.
Wann haben Sie sich entschieden eine Weltreise zu machen?
Das Flugticket nach Bangkok, wo ich mich mit einigen Freunden treffen wollte, hatte ich bereits vor meiner Begegnung mit Sophie gekauft. Ich war an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich etwas anderes sehen wollte. Allein in Bangkok angekommen, spürte ich ein unglaubliches Gefühl von Freiheit und Aufgeschlossenheit. Die erste Woche in dieser Stadt war entscheidend.
In dieser Zeit habe ich, übrigens auch, Atthakrit kennen gelernt, der später unser thailändischer Partner werden wird. Ich blieb vor seinem kleinen Laden stehen und wir haben den ganzen Abend miteinander diskutiert. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Projektidee angesprochen, da er bunte Kugeln verkaufte.
Als ich nach Paris zurückkam, haben Sophie und ich beschloßen ein Jahr lang (von 2003 bis 2004) um die Welt zu reisen (am Ende unserer Weltreise wollte ich Sophie Thailand zeigen und meine Begeisterung für dieses Land mit ihr teilen.
Wie haben Sie das Projekt, nach Ihrer Rückkehr nach Frankreich im Mai 2004, gestartet?
Als ich nach Hause kam, hatte ich das Gefühl, dass sich hier nicht verändert hat. Das Reisen hat mich verändert, aber hier sind alle in ihrer Routine geblieben… Ich war voller Enthusiasmus und Lust auf Neues. Ich habe zu Sophie gesgat: „Jetzt oder nie, lass es uns tun! ». Ich hatte den Kontakt zu unserem thailändischen Freund aufrechterhalten, und ihn erneut auf unser Projekt angesprochen. Andererseites sind die Banken nicht wirklich an unserer Idee, Kugeln herszustellen, interessiert… So habe ich einen Verbraucherkredit von 10.000 Euro aufgenommen, unser Startkapital.
Das Abenteuer beginnt 2005! Wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Wir haben unsere erste kleine Boutique im Jahre 2005 mit 9m2 in der rue d’Orsel in Paris eröffnet. Ich erinnere mich noch, dass ich am Vortag mit meinem Scooter die Straße entlang fuhr und vor dem Geschäft anhielt. Ich war voller Energie und sehr aufgeregt, da einige Leute vor dem Schaufenster bereits unglaublich postive Kommentare gemacht haben. ! Gleich nach der Eröffnung hatte ich den Wunsch, die positiven Schwingungen, die ich fühlte, weiterzugeben. Dies äußerte sich in der Begrüßung der Kunden, der Musik im Laden und vor allem in angeregten Gesprächen mit den Kunden. Ob die Leute kauften oder nicht, das war mir nicht so wichtig. Ich wollte sie überraschen, um Interesse zu wecken. Ich wollte etwas Einfaches und Aufrichtiges. Und der Erfolg stellte sich sofort ein!
Spüren Sie, mehr als 10 Jahre nach der Eröffnung Ihrer ersten Boutique, noch immer die gleiche Aufregung wie zu Beginn?
In 10 Jahren sind Tausende von Dingen geschehen. Es war eine verrückte Zeit, so intensiv! Wir machten viele Reisen, luden das gesamte Unternehmen nach Thailand ein, diversifizierten unser Geschäft usw.
Ich verheimliche nicht, dass wir zwei schwierige Jahre hatten, vor allem weil unsere Produkte kopiert wurden. Es gibt sogar ein Unternehmen, das buchstäblich alles kopiert hat, von unserer Geschichte über unsere Produkte bis hin zu unseren Grafiken! Irgendwann wusste ich nicht mehr, ob ich auf meiner oder seiner Website war. … Ich gebe zu, dass es ziemlich schwer für mich war. Ich hatte das Gefühl, dass mir meine Identität gestohlen wird. Und dann traf ich für mich wichtige Menschen, die mich beruhigten und mir klarmachten, dass es „normal“ ist, kopiert zu werden, wenn es einen interessanten Markt gibt und schöne Produkte angeboten werden.Und es gibt Leute, die auf mich zählen. Wir haben 25 Mitarbeiter in Frankreich, und ich habe mir gesagt, dass ich sie nicht im Stich lassen kann.
Zudem konnte Sophie mich auf meinen Reisen zu unseren Partnern begleiten. Das erneute Zusammensein hat mir wieder Mut gegeben. Seit übrigens einem Jahr, tragen wir alle beruflichen Entscheidungen gemeinsam. Die Idee für die Lichterkette Guinguette entstand während einer Reise im Taxi, wo wir ein Brainstorming zu diesem Thema durchführten, Ideen für Variationen fanden und die Produkte entwarfen. Wir haben den selben Enthusiasmus der Anfänge wieder gespürt, es war unglaublich! Und wir reiten wir immer noch auf dieser unglaublich positiven Dynamik, die neue Projekte mit sich bringen.